Verhandlungstipps von A-Z: Beziehungsmanagement zwischen Vertrieb und Einkauf

Beziehungsmanagement zwischen Vertrieb und Einkauf

Selling-Center vs. Buying-Center

Mit diesen Begriffen wird gerne umschrieben, dass es um mehr als die Beziehung zwischen der Einkäuferin und der Key-Account-Managerin geht. Auch um mehr als um die Beziehung zwischen der Vertriebsabteilung des Lieferanten mit der Einkaufabteilung des Kunden.

Selling-Center

Das Vertriebsunternehmen in seiner Gesamtheit. Mit allen Mitarbeitern und ihren jeweiligen aktuellen oder auch früheren Beziehungen zum Kunden.

Buying-Center

Das Kundenunternehmen in seiner Gesamtheit. Mit allen Mitarbeiterinnen und ihren jeweiligen aktuellen oder auch früheren Beziehungen zum Lieferanten.

Und außerdem

Auf beiden Seiten alle Stakeholder, die nicht direkt ins Unternehmen gehören, jedoch irgendwie Einfluss nehmen können.

Dazu gehören Bürgerinitiativen, Legislative, Aktionäre, Medien, Alumni, Ehemalige, Anwohner, Pressure Groups…

Daneben aktuelle gesetzliche oder sonstige regulatorische Vorgaben, die auf die Entscheidung Einfluss nehmen können und die Frage, wie und wer dies exekutiert.

Beziehungsmanagement im Vertrieb

Ziel eines gelungenen Beziehungsmanagements im Vertrieb ist es, eine hohe Kundenbindung zu erreichen und zu erhalten, da die Kosten für die Erhaltung des Kundenstammes günstiger sind, als die Kosten für die Gewinnung neuer Kunden.

Ein Teilziel ist es dabei, mit einem bestehenden Kunden zusätzliche Geschäfte zu generieren.

Dabei sollte ein verantwortlicher Account-Manager einen Überblick über alle bestehenden Beziehungen zwischen den beiden Unternehmen haben und Wechselwirkungen stets beim weiteren Vorgehen berücksichtigen.

In der Praxis erlebe ich oft, dass dies nicht gegeben ist:

Unterschiedliche technische Abteilungen mit einem eigenen technischen Vertrieb verkaufen Lösungen an das gleiche Unternehmen. Ohne zu wissen, wo mögliche Parallelverhandlungen der Kolleginnen gerade stehen, bzw. dass solche überhaupt stattfinden.

Oder der Einkäufer gibt zu erkennen, dass es grundsätzlich noch weiteren Bedarf für andere Produkte gibt, der Vertriebsmitarbeiter macht jedoch nichts daraus, weil es eine andere Abteilung betrifft.

Der Kunde fordert aus einem abgeschlossenen Projekt eine Pönale, gleichzeitig wird über Neugeschäft verhandelt und es findet kein Ausgleich statt.

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Beziehungsmanagement im Einkauf

Ziel eines gelungenen Beziehungsmanagements im Beschaffungswesen ist es, treue und zuverlässige Lieferanten zu haben, da die Kosten für die Erhaltung des Lieferantenstammes  meist günstiger sind, als die Kosten für die Suche und Auswahl neuer Lieferanten.[break]

Auch hier sollte ein Purchasing-Manager alle aktuellen und historischen Beziehungen mit dem jeweiligen Lieferanten im Blick haben. Die technischen Einkäufer müssen diese Informationen einerseits weitergeben, andererseits im Umgang mit dem Lieferanten jedoch auch nutzen können.

Wenn Sie beide Seiten mit einem gemeinsamen Verhandlungstraining weiterbringen wollen:

http://verhandlungstraining-werkzeuge.de/verhandlungstraining-silver/vertrieb-und-einkauf/

 

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Verhandlungstipps von A-Z: Beziehungsmanagement extern

Beziehungs- und Verhandlungsmanagement

Beim Beziehungsmanagement geht es neben den internen Beziehungen und den dafür notwendigen Verhandlungen auch um alle Beziehungen und Verhandlungen des Unternehmens und seiner Handelnden mit seiner Umwelt. Dies sind Lieferanten, Kunden, Berater, Meinungsbildner, Politik(er) und die gesamte Öffentlichkeit im näheren und weiteren Umfeld.

Hier gilt es, eine konsistente Kommunikationslinie aufzubauen und intern alle darauf einzuschwören.

Rahmenbedingungen von Beziehungsmanagement

  • Ganzheitlicher Ansatz

Als Management-Disziplin – Führungsaufgabe – bezieht sich Beziehungsmanagement auf alle Bereiche des Unterneh­mens (Entwicklung, Produktmanagement, Einkauf, Produktion, Logistik, Service, Personalwesen etc.). Es geht also um ein übergeordnetes, zentrales d.h. ganzheitliches Verständnis für die Beziehung im Unternehmen und die Beziehungen mit der Umwelt.

  • Persönlichkeitsorientierung

Bezie­hungen spiegeln stets auch die Qualität und ggfs. Quantität des persönlichen Kontakts wieder. Klare Regelungen des „wer mit wem“ sind daher unerlässlich. Dies wird um so wichtiger, je größer Ihre Organisation ist.

Ein Negativbeispiel aus meiner Praxis:

Ein Verantwortlicher aus der Produktion(!) des Kunden ruft beim Produktionsleiter des Lieferanten an und fordert eine Veränderung der Quantitäten bei den 3 verschiedenen Ausführungen eines Bauteils. Der Produktionsleiter setzt die Änderungen ohne Absprache mit dem Vertrieb um. Wer die Zusatzkosten übernimmt wird nicht besprochen.

Einmal in der Falle ist der Lieferant gezwungen auch noch Samstagsschichten zu fahren, um den Anforderungen gerecht zu werden. Die Key-Account-Managerin fährt zwischendurch zum Kunden und weiß davon nichts!

  • Zeitabhängigkeit

Beziehungen durchlaufen im Zeitverlauf unterschiedliche Phasen (Annäherung – Aufbau – Reife – Degeneration/Ero­sion/Revival). Je nach Phase der Beziehung ändern sich auch die Bedürfnisse der Beteiligten. Im Vertrieb gibt es auch eine Abhängigkeit bei Umsätzen bzw. Deckungsbeiträgen. Beziehungsmanagement beinhaltet folglich eine dauerhafte und langfristige Perspektive. Und irgendwann die Fragen:

  • Lohnt sich diese Beziehung für uns noch?
  • Wieviel wollen und können wir für diese Beziehung noch investieren?
  • Lässt sich die Beziehung erneuern?
  • Was können/müssen wir tun, um die Beziehung zu re-aktivieren?
  • Wirtschaftlichkeitsorientierung

Für das Beziehungsmanagement ist nicht der einmalige Transaktionserfolg der Beziehung, sondern der Lifetime Value entscheidend.

Inhalt aus dem Teilnehmerskript meines Seminars:

http://verhandlungstraining-werkzeuge.de/verhandlungstraining/beziehungs-und-verhandlungsmanagement/

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