Verhandlungstipps von A-Z: Dialekt in Verhandlungen

MOIN-Dialekt in Verhandlungen

Der Dialekt eines Menschen kann einen direkten Einfluss auf das Verhandlungsergebnis haben.

„Wir können alles. Außer Hochdeutsch.“

Der Dialekt kann ein sehr starker Auslöser für einen Automatismus oder einen Halo-Effekt sein:

„Ach ja ein Schwabe!“

Was assoziieren Sie damit? Welche Erfahrungen haben und wie wird das Ihre Erwartungen beeinflussen? Es geht um Ihr Verhandlungsergebnis!

Vermutlich hat jeder einen Lieblingsdialekt und auch so etwas wie einen „Hassdialekt“. Machen Sie sich klar, mit welchem Dialekt Sie nicht so gut können. Das heißt:

  • Welcher Dialekt löst bei Ihnen negative Stereotype aus?
  • Gilt das Vorurteil tatsächlich für Ihren Verhandlungspartner?
  • Welche positiven Eigenschaften hat Ihre Verhandlungspartnerin?

Damit lassen sich Vorurteile leichter verhindern und manche Spannung vermeiden.

Wenn Sie selbst stark Dialekt sprechen, dann können Sie natürlich daran arbeiten. Allerdings muss Ihnen klar sein, dass da viel Arbeit auf Sie zukommt, deshalb ist das nicht meine erste Empfehlung. Möglicherweise reicht es, wenn Sie sich eine charmante Wendung überlegen, wie Sie mit Ihrem Dialekt umgehen und die Stereotype Ihres Gegenübers ins Leere laufen lassen.

Verhandlungstipps von A-Z: Verräterische Gesten

Verräterische Gesten - Verhandlungstipp

Interessant in Verhandlungen sind vor allem die unbewussten Gesten und Haltungen.

Das ständige „an die Nase fassen“, das „Bartkratzen“, das „Haare drehen“ und das Abdecken der Kehle mit der Hand sind verräterische Gesten.

Auch plötzliche Veränderungen der Körperhaltung, wie ein kraftvolles “Selbstumarmen” oder das Verschränken der Beine können ein Zeichen von Schwäche sein.

Und der Verhandlungspartner wird das intuitiv erfassen und unbewusst (oder sogar bewusst) gegen Sie verwenden. Zum Beispiel, in dem genau jetzt eine unverschämte Forderung gestellt wird oder eine unfaire Attacke geritten wird.

Und Ihre Gesten – Handhaltungen! –  und Ihre Körperhaltung sorgen dann auch noch für eine Verstärkung des Prozesses, der Sie schon bisher schwach gemacht hat.

Hierzu der interessante TED-Vortrag von Amy CUDDY>>>

Um sich zu schützen und zu stärken, sollten Sie also unbedingt auf Ihre Gesten und Ihre Haltung aufpassen. Am einfachsten schützen Sie sich, wenn Sie aufrecht sitzen!

 

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Verhandlungstipps von A-Z: Angebot

Angebot in der Verhandlung

Das richtige Timing für ein erstes Angebot in einer Verhandlung kann ein wesentlicher Erfolgsfaktor sein.

Leider gibt es keine allgemeingültige “Goldene Regel”, wann das Angebot am besten platziert werden kann. Allgemein kann man sagen: Nicht zu früh, aber auch nicht zu lange warten.

Achten Sie darauf, dass Sie eine Beziehung aufgebaut haben oder etwas Small-Talk in die bestehende Beziehung investiert haben. Erfragen Sie zunächst den aktuellen Status, sowie Bedarf und die Bedürfnisse der Gegenseite. Vielleicht kennen Sie auch schon einige Schmerzpunkte und Ausstiegslinien Ihres Verhandlungspartners. Achten Sie darauf, wie Ihr Gesprächspartner auf Ihre Argumente reagiert und platzieren Sie Ihr Angebot, wenn Sie Zustimmung zu einem Argument erkennen.

Achtung: Jetzt nicht zurückschrecken!

Seien Sie keinesfalls zu vorsichtig. Das erste Angebot entspricht Ihrem vorher festgelegten Optimum (Ziel).

Falls Sie als Verkäufer vor der mündlichen Verhandlung ein schriftliches Angebot mit Preisen gemacht haben, dann bleiben Sie zunächst bei diesem Preis. Sprechen Sie ihn unbedingt nochmals als Angebot in der Verhandlung aus: mit klarer, fester Stimme und in aufrechter Haltung!

Besser als nur 1 Angebot: 3 Optionen

Menschen lieben Entscheidungsfreiheit. Auch wenn dies oft nur eine Illusion ist.

Machen Sie sich unbedingt die Mühe und überlegen Sie sich, welche Lösungspakete (optionale Angebote) Sie für die anstehende Verhandlung zusammenstellen können. Immer geleitet von Ihren Interessen und Ihren operativen Zielen.

Im Internet finden Sie oft 3 Pakete: Silber | Gold | Platin

Konzessionen – Zugeständnisse

Wenn Sie Abstriche an Ihrem Angebot machen – Preisnachlässe, Rabatte, Volumina… – dann formulieren Sie eine Begründung und fordern Sie eine Gegenleistung dafür:

Wenn Sie… , Dann ich…

 

Verhandlungstipps von A-Z: Smarte Verhandlungsziele

smarte Verhandlungsziele

Nach den vorherigen Beiträgen über Ziele und Zieldefinition hier noch eine Ergänzung.

SMARTe VERHANDLUNGSZIELE

Das Akronym SMART für die Definition von Zielen ist Ihnen vermutlich schon begegnet. Wenden Sie es auch auf Ihre Verhandlungsziele an.

  • Spezifisch und Sinnlich

  • Was genau wollen Sie erreichen?
  • Formulieren Sie so genau und detailliert wie möglich
  • Formulieren Sie so, dass alle Sinne angesprochen werden
    • Was sehen Sie?
    • Was hören Sie?
    • Was spüren Sie?
    • Was riechen Sie?
    • Was schmecken Sie?
  • Messbar und Motivierend

  • Wie messen Sie die Zielerreichung?
  • Ist das Ziel motivierend für Sie?
    • Was wollen Sie erreichen?
    • Wo wollen Sie hin?
    • Was wollen Sie vermeiden/ändern?
    • Wovon wollen Sie weg?
      • Formulieren Sie positiv!
  • Anspruchsvoll und Anregend

  • Ein Ziel soll kein Selbstläufer sein
  • Formulieren Sie so, dass Sie wirklich Lust bekommen, an Ihrem Ziel zu arbeiten
  • Realistisch und Real

  • Das Ziel soll im Bereich des physisch und rechtlich Möglichen liegen
  • Es soll in der gegebenen Zeit erreichbar sein
  • Formulieren Sie ein reales, mit den Sinnen erfassbares, Ziel
  • Terminiert und Tatkräftig

  • Das Ziel braucht einen Endtermin
  • Denken Sie auch an Zwischenschritte
  • Formulieren Sie handlungsorientiert

Außerdem!

Legen Sie für die gesamte Verhandlung mit diesem speziellen Kunden/Lieferanten/Partner/… oder für genau dieses Projekt ein Gesamtziel fest.

Doch überprüfen Sie vor jeder Teilverhandlung Ihre Ziele: stimmt das noch? ist es noch erreichbar? haben sich neue Ansatzpunkte ergeben? haben sich Ihre Interessen verändert? gibt es neue Alternativen?

Legen Sie für jede Verhandlungsrunde ein spezifisches Ziel fest!

Weitere verwandte Beiträge:

Verhandeln mit allen Sinnen 

und Teil 2 davon

Der Verhandlungsretter im Interview bei KernImpuls

kern-impuls-video2

Vor meinem ersten KernImpuls-Abendseminar wurde ich von Jan H. Winter zum Thema

Haltung gewinnt – Erfolgreiche Verhandlungsführung

interviewt.

Das Video vom Abendseminar mit Teilnehmerstimmen finden Sie hier>>>

Falls ohne Ton: bitte am Video einschalten

Falls Video nicht sichtbar: möglicherweise wird es durch Sicherheitssoftware in Ihrem Browser unterdrückt (z.B. disconnect)

Das Video direkt bei facebook ansehen: https://www.facebook.com/kernimpuls/videos/1711826652192686/

 

Verhandlungstipps von A-Z: Verhandlungsziele

Zieldefinition - Verhandlungsziel

Nach dem Beitrag über Zieldefinition hier noch etwas grundsätzliches zu

Verhandlungsziele

Wie auch in anderen Bereichen des Lebens ist auch in der Verhandlung die richtige Definition von Zielen ein wesentlicher Erfolgsfaktor.

Gerade zum Jahresanfang kommen viele immer wieder in die Zeit der “guten Vorsätze”.

Doch die funktionieren nicht, weil sie eben nicht als Ziele definiert sind. “Ich könnte ja mal…” “Ich mach mal mehr Sport…” und Ähnliches bringt Sie nicht weiter.

In der Verhandlung hilft es Ihnen dementsprechend nicht, wenn Sie losgehen mit dem Vorsatz: “Ich will einen ordentlichen Preis” “Ich will es billiger” “Ich will den Auftrag”

Bevor Sie mit der Zieldefinition loslegen, beantworten Sie sich die Frage nach dem Warum

Welches Interesse haben Sie daran, mit diesem Partner einen Vertrag zu schließen?

Welche Alternative(n) haben Sie zu diesem konkreten Fall?

Jetzt können Sie Ihr Verhandlungsziel definieren

Schreiben Sie Ihr Ziel auf.

Überlegen Sie, ob Sie das, was Sie da gerade aufgeschrieben haben, jemandem versprechen würden. Formulieren Sie Ihr Ziel so, als hätten Sie es gerade eben erreicht, also im Präsens.

Machen Sie Ihr Verhandlungsziel wirkstark

Stellen Sie sich die Situation vor, wenn Sie das Verhandlungsziel erreicht haben. Gehen Sie ganz in diese Situation hinein. Was sehen Sie, was hören Sie? Was spüren Sie? Gibt es etwas, das Sie riechen oder schmecken können? Lassen Sie das Gefühl zu dieser Situation ganz stark werden, tauchen Sie vollständig hinein.

Vermeiden Sie negative Zieldefinitionen

“Ich will den Kunden nicht verlieren!”

“Wir müssen unbedingt eine weitere Preissenkung vermeiden!”

Schluss damit!

Damit geben Sie sich selbst die falsche Richtung vor. Sie verhandeln aus der Defensive, aus der Vermeidungshaltung. Das macht Sie von Anfang an schwächer und angreifbarer. Ein bisschen Druck und Sie sind in der Bittstellerhaltung und werden genau das bekommen, was Sie eigentlich vermeiden wollen.

Verhandlungstipps von A-Z: Zieldefinition

Zieldefinition für den Verhandlungsefolg

Legen Sie für jeden Verhandlungspunkt Ihre Verhandlungsziele fest:

Je mehr Verhandlungspunkte Sie definieren, desto besser für Ihr Verhandlungsergebnis!

Ihr optimales Ergebnis: Wenn Sie Verkäufer sind, der maximale Preis, den Sie erwarten; wenn Sie Käufer sind, Ihr Wunschpreis. Und das sollte eine echte Herausforderung sein, nicht der bequeme Weg. Dieser Punkt soll genau an der Grenze zum Unrealistischen sein, wobei Sie das ruhig großzügig definieren sollen.

Ein realistisches Ergebnis: Was halten Sie als Verkäufer oder Käufer für marktkonform und durchsetzbar. Seien Sie dabei ehrlich mit sich selbst.

Ihre Stopplinie: Als Verkäufer der niedrigste Preis, zu dem Sie gerade noch abschließen wollen; als Käufer der höchste Preis, zu dem Sie gerade noch abschließen wollen. Ich habe dafür den Begriff Go-Away-Limit definiert. Und genau das sollten Sie jetzt auch tun: weggehen (vertagen, drüber schlafen, endgültig aussteigen).

Und dazu einen Klingeldraht, der Sie warnt, wenn Sie sich der Stopplinie nähern. Überlegen Sie sich ein Warnsignal, zum Beispiel eine Preisschwelle, knapp vor der Stopplinie. Wenn es klingelt, muss Ihre Aufmerksamkeit nach oben gehen, damit Sie nicht unter Ihre Stopplinie geraten.

Und machen Sie Ihre Zieldefinition nicht nur einmal, sondern vor jeder Verhandlungsrunde!

Beleuchten Sie die Zwischenergebnisse: welche Zugeständnisse haben Sie bekommen, welche haben Sie gemacht?

Gibt es neue Informationen: hat sich beim Verhandlungspartner etwas verändert, hat sich bei Ihnen etwas verändert?

Geben Sie nicht zu einfach nach

Sorgen Sie für möglichst viele Hindernisse auf dem Weg in Richtung Stopp-Schild. Dazu brauchen Sie gute Argumente für Ihre Leistung und Konzessionen, die Sie nicht viel kosten.

Jeder Schritt, den Sie auf dieser Straße in Richtung Stopp-Schild gehen, kostet Sie Geld oder sonstige Zugeständnisse.

Definieren Sie alle Punkte, über die Sie in der Verhandlung reden wollen und die Ihnen wichtig für die Einigung sind. Bringen Sie diese in eine Reihenfolge mit absteigender Wichtigkeit.

Je mehr Verhandlungspunkte Sie definieren, desto leichter können Sie festlegen, wo Sie Konzessionen machen können und was Sie jeweils als Gegenleistung erhalten wollen.

 

Verhandlungstipps von A-Z: Verhandlungsmanagement

Verhandlungsmanagement

Verhandlungsmanagement

ist Projektmanagement bezogen auf eine Verhandlung oder alle Verhandlungen.

Verhandlungsmanagement ist eine übergreifende Querschnittsaufgabe. Sie umfassend viele Aufgaben und muss nicht notwendigerweise vom Verhandlungsführer ausgefüllt werden.

Bei komplexen Verhandlungen ist es sogar sinnvoll, diese Aufgaben zu trennen. Die Verhandlungsmanagerin ist für den planerischen Bereich zuständig. Bei ihr laufen alle Fäden und Informationen zusammen.

Die Verhandlungsführerin hat hohe kommunikative Kompetenz und leitet die eigentliche Verhandlung.

Inhalte und Aufgaben für das Verhandlungsmanagement

Am Beispiel eines Verhandlungsmanagers im Vertrieb:

  • Den Vertriebsprozess als kontinuierliche Verhandlung betrachten
  • Eine systematische Analyse des Verhandlungsgegenstands gewährleisten
  • Die internen und externen Beziehungen sauber abbilden
  • Beziehungen zwischen parallel laufenden Verhandlungen erkennen und nutzen
  • Die Rolle aller Beteiligten genau definieren
  • Gezielte Informationen über die Gegenseite beschaffen
  • Interne Verhandlungen mit in den Fokus nehmen
  • Gewährleisten, dass ausreichend Zeit und Mittel für die Vorbereitung vorhanden sind
  • Verhandlungsteams anhand individueller Stärken und Schwächen zusammenstellen
  • Strategische Vorgaben entwickeln und in die Verhandlung integrieren
  • Interessen und Ziele für jeden einzelnen Kunden definieren
  • Die Stärkung der Kundenbeziehung als strategisches Ziel berücksichtigen

Für die Aufgaben im Einkauf oder für andere Verhandlungsgegenstände gilt entsprechendes.

Externes Verhandlungsmanagement

Verhandlungsmanagement ist eine Aufgabe, die sich gut outsourcen lässt. Der externe Verhandlungsmanager benötigt vielfältige Informationen und muss alle Beteiligten und ihre Rollen in der Verhandlung genau kennen. Dann kann er sich auf das eigentliche Management der Verhandlung von den frühen Phasen der Vorbereitung bis zur Nachbereitung konzentrieren, Aufgaben verteilen und Verhandlungsrollen definieren.

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